Auch die US-Notenbank Fed wird in diesem Jahr keine Zinserhöhungen mehr vornehmen. Ebenso lässt der Wandel in der europäischen Zinspolitik auf sich warten.
Wer auf weitere positive Nachrichten am Zinsmarkt gewartet hat, muss sich noch etwas gedulden. Die US-Notenbank Fed gab Mitte März bekannt, dass sie in diesem Jahr keine Zinserhöhungen mehr vornehmen wird. Das Zielband für den Leitzins "Fed Funds Rate" liegt weiterhin zwischen 2,25 und 2,5 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte die Fed vier Mal die Zinsen angehoben. Die letzte Erhöhung im Dezember war die neunte Anhebung seit Beginn der Zinswende Ende 2015.
Experten hatten damit gerechnet, denn die US-Wirtschaft hat sich nach Einschätzung der Federal Reserve abgekühlt. Die Notenbank bewertet die Lage am Arbeitsmarkt zwar weiterhin als stark, das Wirtschaftswachstum habe sich jedoch abgeschwächt, ebenso der Anstieg der Konsumausgaben und der Investitionen. Angesichts der Entwicklung der Weltwirtschaft und der Finanzmärkte sei eine "geduldige" Geldpolitik angemessen, schreibt das "manager magazin" zu der Entscheidung. US-Notenbankchef Jerome Powell betonte auch, dass es einige Zeit dauern könne, bis die wirtschaftliche Entwicklung eine geldpolitische Handlung erfordere.Auch in Europa stehen die Zeichen nicht auf Kurs für einen fundamentalen Wandel in der Zinspolitik. Im Gegenteil: Experten gehen in der Eurozone sogar noch von einem Jahrzehnt extrem niedriger Zinsen aus - aber warnen vor einem gleichzeitigen Anstieg der Inflation. Das treibt natürlich den Anlagenotstand und fordert Anleger, sich mit alternativen Formen von Investments auseinanderzusetzen. Neben Aktien stehen vor allem Immobilien im Fokus, die eine stabile Rendite erbringen und auch weitere Inflationssteigerungen absichern können.