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Von Börsengängen profitieren? Vorsicht bei SPACs

Special Acquisition Corporations (SPACs) sind Zweckgesellschaften, die auf Vorrat an die Börse gehen, um mit dem eingesammelten Geld später attraktive Firmen zu übernehmen. Die deutsche Finanzaufsicht BaFin weist daher Privatanleger darauf hin, dass sie „erhebliche Risiken“ in Kauf nehmen müssen, wenn sie in SPACs investieren, da sich die Chancen und das Verlustrisiko einer Anlage nur schwer bewerten lassen.

Ob es sich um den Toniebox-Hersteller Boxine handelt, den Flugtaxihersteller Volocopter oder das Berliner Proptech-Unternehmen McMakler: Wie viele andere Unternehmen auch wollen sie an die Börse. Dafür streben sie den Weg über ein sogenanntes SPAC an. Special Acquisition Corporations sind Zweckgesellschaften, die auf Vorrat an die Börse gehen, um mit dem eingesammelten Geld später attraktive Unternehmen zu übernehmen. Das SPAC-Geschäft brummt. Die Investmentbank Goldman Sachs hält für 2020 und 2021 ein SPAC-Gesamtvolumen von bis zu 300 Milliarden Dollar für möglich. Nach Einschätzung von Bankern betrug der Anteil von SPACs am gesamten Markt für Börsengänge vergangenes Jahr bereits rund 20 bis 30 Prozent. Im Frühling gab es laut dem Online-Broker Lynx rund 500 börsennotierte SPACs mit einem Gesamtvermögen von 158 Milliarden US-Dollar.

Das SPAC bekommt als einen Blankoscheck

Das Investment in ein SPAC kann für Anleger, die frühzeitig dabei sind, gute Gewinne versprechen. Wenn es denn funktioniert: Welche Unternehmen erworben werden sollen, ist zum Zeitpunkt des Börsengangs des SPAC in der Regel nicht klar. Die Gesellschaft bekommt also einen Blankoscheck. Damit setzt sich der Anleger dem Risiko aus, dass das SPAC gar kein Übernahmeziel findet. Dann erhalten die Investoren zwar ihr Kapital zurück. Dieses wird in der Zwischenzeit aber nur in sichere Wertpapiere wie US-Staatsanleihen investiert – und damit de facto mit einer Nullrendite. Die Folge wäre dann bis zu zwei Jahren unverzinst gebundenes Kapital, was bei der derzeitigen Inflationsentwicklung zu einem dicken Minus werden kann.

Nachhaltiger Vermögensaufbau mit einem überschaubaren Risiko benötigt Zeit

Die Risiken nennt auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hin. Sie betont, dass Privatanleger gegebenenfalls „erhebliche Risiken“ in Kauf nehmen müssen, wenn sie in SPACs investieren, da sich die Chancen und das Verlustrisiko einer Anlage nur schwer bewerten lassen. Darauf weist die Aktion „Finanzwissen für alle“ der im BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. organisierten Fondsgesellschaften hin.

Weiterhin heißt es bei der Aktion „Finanzwissen für alle“: „Ein nachhaltiger Vermögensaufbau mit einem überschaubaren Risiko benötigt Zeit. Anlageberater und Vermögensverwalter helfen, zusammen mit dem Anleger finanzielle Ziele und Möglichkeiten zu bestimmen und ein Anlagekonzept zu entwickeln, das zu seinem Risikoprofil passt. Auskömmliche Renditen sind auch mit regulierten Finanzprodukten, zum Beispiel Investmentfonds, möglich. Wer auf Aktien setzt, hat dabei langfristig die besten Chancen.“

Die Berater aus dem großen Expertennetzwerk der compexx Finanz AG beraten Kund:innen dabei, die richtige Strategie in der Vermögensanlage zu finden. Entscheidend ist, dass Anleger:innen gemeinsam mit ihrem Berater auf zahlreiche Anbieter und Fondskonzepte zugreifen können, um das wirklich passende Anlageprodukt zu finden.