Jede dritte Beteiligungsfirma hat bereits ein internes Team installiert, das sich um Aspekte der ökologischen und sozialen Unternehmensführung kümmert. Rendite mit gutem Gewissen ist damit auch bei Private Equity möglich.
Als Alternatives Investment wird Private Equity immer wichtiger. Die Anleger erhalten dadurch die Möglichkeit, direkt am Erfolg von Unternehmen zu profitieren, die nicht an der Börse notiert sind. Jetzt hat sich ein neuer Trend ergeben. Auch in der Private-Equity-Branche werden Kriterien der ökologischen und sozialen Unternehmensführung ("ESG") immer wichtiger. Jede dritte Beteiligungsfirma hat bereits ein internes Team installiert, das sich um Aspekte der ökologischen und sozialen Unternehmensführung kümmert. Das geht aus der Umfrage "Private Equity Responsible Investment Survey 2019" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter rund 150 privaten Beteiligungsgesellschaften hervor. Der Studie zufolge besitzen 91 Prozent der befragten Finanzinvestoren schon jetzt eine sogenannte ESG-Richtlinie beziehungsweise sind dabei, eine solche zu entwickeln.
Der Fokus der meisten Private-Equity-Investoren liegt laut PwC bislang vor allem auf den klassischen Governance-Kriterien. Gefragt, welche ESG-Aspekte für sie die wichtigsten sind, gaben 89 Prozent eine "ethische Geschäftspolitik", 87 Prozent "eine klare Haltung gegen Korruption" und 83 Prozent "Arbeitssicherheit und -gesundheit" an. Dicht dahinter folgten "Zulieferer, die ESG-Aspekten gerecht werden" (76 Prozent), "ein verantwortungsvoller Umgang mit Abfällen" (76 Prozent) und "ein sparsamer Energieverbrauch" (75 Prozent). Das Thema "Diversity?" liegt mit 41 Prozent Zustimmung bislang noch im hinteren Mittelfeld.
"Wir sehen, dass der Anteil der PE-Investoren, die ganz konkrete Veränderungen anstoßen, rasant wächst", sagt Hendrik Fink, Leiter Sustainability Services bei PwC Deutschland. Aufgrund dieser Entwicklung wird Private Equity auch für sehr nachhaltig orientierte Anleger durchaus interessant. Die "Rendite mit gutem Gewissen" wird damit auch in einer Branche möglich, die noch vor einigen Jahren als "Heuschrecke" einen fragwürdigen Ruf hatte.