Es spricht vieles dafür, auch im Alter auf Aktien zu setzen, denn wenn Arbeitnehmer oder auch Unternehmer und Selbstständige mit Mitte 60 in den Ruhestand gehen, bleibt ihnen in der Regel noch ein rund 20-jähriger Anlagehorizont.
Immer wieder heißt es, dass Aktien nur etwas für sehr langfristig orientierte Anleger seien. Jahrzehnte müsse man schon vor sich haben, um sich um Aktienmarkt zu engagieren und vernünftige Ergebnisse zu erzielen - denn nur über viele Jahre hinweg könnten die Dellen an den Börsen, die einfach dazugehörigen, ausgeglichen werden. Daher wird Senioren regelmäßig abgeraten, in Aktien zu investieren, und je näher die Rente rückt, desto weniger sollten Investoren ins Risiko gehen, lautet ein beliebter Ratschlag in der Altersvorsorge. Viele Menschen trennen sich mit zunehmendem Alter gar vollständig von Aktien.
Das ist aber nicht zwingend der richtige Ansatz. Es spricht vieles dafür, auch im Alter auf Aktien zu setzen, denn wenn deutsche Arbeitnehmer oder auch Unternehmer und Selbstständige beispielsweise mit 65 oder 67 Jahren in den Ruhestand gehen, bleiben ihnen noch viele Jahre Zeit, um ihr Kapital für sich arbeiten zu lassen. Deshalb sind Aktien auch für sie das richtige Instrument. Konkret bedeutet das: Der Anlagehorizont ist bei einer 20-jährigen Planung lang genug (also bis etwa Mitte 80), um zumindest einen Teil des Vermögens aussichtsreich anzulegen. Das zeigt der Blick zurück, den das Deutsche Aktieninstitut in einer Studie getätigt hat: Ein breit gestreutes Aktienportfolio auf den deutschen Leitindex Dax brauchte Anlegern bei einer Einmalanlage und einem Anlagehorizont von 20 Jahren im Mittel 8,9 Prozent Rendite pro Jahr.
Daher sollten auch Anleger Anfang/Mitte 60 nicht auf Aktien verzichten, sondern zumindest einen Teil des liquiden Vermögens in Wertpapiere anlegen. Diesen Teil können Vermögensprofis so investieren, dass er Sicherheit mit regelmäßigen Ausschüttungen und Renditeopportunitäten, also wachstumsorientiert, kombiniert. Auf diese Weise können Senioren mit der Aktienanlage ihre laufendes Ruhestandseinkommen optimieren und das vorhandene Vermögen so entwickeln, dass sie (und vielleicht auch die nächste Generation), lange etwas davon haben.