Deutschland liegt unter den westeuropäischen Ländern beim Rentenniveau weit hinten. Besonders Frauen sind von einer niedrigen Rente betroffen.
Wer in Deutschland auf eine hohe Rente hofft, hat es schwer, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Das zeigt der Global Retirement Index (GRI) der französischen Investmentbank Natixis. Sieben der zehn Länder ganz vorne im Ranking liegen im Westen Europas. Deutschland schafft es innerhalb dieser Gruppe allerdings nur auf Rang 13.
Für das Ranking analysierten die Anlegeexperten unter anderem das materielle Wohlstandsniveau, das Gesundheitssystem und die für den Ruhestand relevanten finanziellen Rahmenbedingungen. Unter anderem schneidet Deutschland in der Untersuchung wegen der demographischen Entwicklung schlecht ab: In der Bundesrepublik stehen sehr viele Rentner immer weniger Erwerbstätigen gegenüber, was sich negativ die Stabilität der Alterssicherung auswirkt. Ein weiteres Problem für deutsche Ruheständler ist laut dem GRI die hohe Steuerlast.
Besonders Frauen sind von einer niedrigen Rente betroffen. Noch immer erhalten erwerbstätige Frauen weniger gesetzliche Rente als ihre männlichen Kollegen - und zwar gut ein Viertel, zeigt eine umfassende Untersuchung der Universität Mannheim und der niederländischen Tilburg University im Auftrag von Fidelity International. Im Durchschnitt hat eine Frau, die mit 67 Jahren in den Ruhestand geht, nach derzeitiger Berechnung monatlich 140 Euro weniger in der Tasche.
Laut der Studie öffnet sich die Rentenschere ab 35 Jahren. Danach erwerben Männer mehr Rentenpunkte als Frauen. In der Altersgruppe der 36- bis 45-jährigen Frauen liegt die geschlechterspezifische Rentenlücke bei 15 Prozent, bei den 46- bis 55-Jährigen sogar bei 27 Prozent.
Daher sollte Sparer in Deutschland so früh wie möglich mit der finanziellen Absicherung des Ruhestands beginnen und mit ihrem Berater die Möglichkeiten besprechen.