Bei gleichbleibenden Kosten interessieren sich Privatinvestoren durchaus für nachhaltige Anlageprodukte. Sie wollen aber keine höheren Gebühren in der Geldanlage dafür zahlen.
Viele Anleger wollen zwar nachhaltig investieren, sind aber keineswegs bereit, dafür höhere Kosten in Kauf zu nehmen. Das zeigt eine Umfrage der Unternehmensberatung Bearing Point, über die das Fachportal "Fonds professionell" berichtet. Dabei wächst das Angebot nachhaltiger Geldanlagen ungebrochen, wie der Marktbericht 2019 des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) zeigt. Die Summe Nachhaltiger Geldanlagen erreicht mit 219 Milliarden Euro einen neuen Höchststand.
Insbesondere die sogenannten ESG-Kriterien, also die Bereiche "Environmental", "Social", "Governance" (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) stehen dabei im Fokus. Konkret kann es dabei um einen positiven Einfluss aufs Klima gehen, die Reduktion von Plastik und Müll, die Durchsetzung von Nachhaltigkeitsstandards bei Zulieferern oder auch ein effizienter Umgang mit Energie und Rohstoffen.
Ein Ergebnis der Untersuchung: Bei gleichbleibenden Kosten interessieren sich Privatinvestoren durchaus für nachhaltige Anlageprodukte. Demnach würde knapp ein Drittel der 18- bis 24-Jährigen zu einem Geldhaus mit großem ESG-Portfolio wechseln, wenn dort keine schlechteren Konditionen herrschen. Unter den 55-Jährigen sind es nur 17 Prozent, berichtet "Fonds professionell". Dazu kommt laut dem Fachportal: "Generell fühlen sich Privatanleger über das Thema grüne Geldanlage immer noch nicht ausreichend informiert. Mehr als 60 Prozent der Befragten in Deutschland, Österreich und der Schweiz gaben an, nicht zu wissen, ob ihre Hausbank überhaupt ESG-Produkte anbietet."
Das bedeutet: Nachhaltige Geldanlage ist ein großes Thema, von dem auch die Masse der Investoren profitieren kann - wenn sie entsprechende Informationen erhalten und ihnen der Berater den Zugang zu professionellen und transparenten Produkten eröffnet.