Von Markus Brochenberger, Vorstandsvorsitzender der compexx Finanz AG
Die Kapitalanlage ist für viele Deutsche noch immer ein Buch mit sieben Siegeln. Aktien haben aufgrund ihrer Schwankungen und möglichen Verlustpotenzialen einen schlechten Ruf, über Anleihen hört man aufgrund des Niedrigzins' auch nichts Gutes, und andere Instrumente wie Zertifikate, Sachwerte-Investments und Co. erscheinen völlig unverständlich. Die Folge: Das Vermögen wird auf Sparbüchern oder Festgeldkonten gebunkert und damit erheblich beschädigt. Warum? Die Rendite ist Null, aber die Inflation tickt weiter. Das kann jährlich rund 1,5 bis zwei Prozent an Kaufkraft kosten, was auf zehn Jahre bei einem Vermögen von 100.000 Euro einen Wertverlust von rund 20.000 Euro bedeuten kann. Und immer mehr Menschen zahlen Strafzinsen auf ihre Bankeinlagen - ein weiterer Vermögensverlust.
Und gerade in Zeiten der sich fortsetzenden Corona-Krise erhält die Geldanlage eine neue Bedeutung. Die Themen Kapitalsicherung und Neuanlage sind mehr gefragt als je zuvor. Die Menschen wollen in unsicheren Zeiten ihr Vermögen sichern und gewinnbringend anlegen, ohne sich dauerhaft den großen Schwankungen der vergangenen Monate auszusetzen. Denn gerade aufgrund des rasanten Absturzes der Börsen und der gigantischen Aufholjagd, die überall zu neuen Spitzenwerten geführt hat, geht immer mehr Verständnis für die Mechanismen verloren. Es ist also kaum verwunderlich, dass viele Anleger sich scheuen, Aktien zu erwerben, wenngleich die Chancen historisch immer sehr gut waren, zeigt eine Auswertung des Deutschen Aktieninstituts DAI: Ein breit gestreutes Aktienportfolio im deutschen Leitindex DAX bei einer Einmalanlage und einem 20-jährigen Anlagehorizont erbrachte beispielsweise historisch im Mittel 8,9 Prozent Rendite pro Jahr. Dabei lag im ungünstigsten Fall die Wertentwicklung aus Kursgewinnen und Dividenden bei jährlich 3,8 Prozent und im besten bei 15,2 Prozent. Eine andere Zahl: Wer zum Beispiel Ende 1995 Aktien kaufte und bis Ende 2010 hielt, erzielte in diesem Zeitraum eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7,8 Prozent – trotz Dotcom-Krise, 11. September und Finanzkrise.
Der Wohlstand in Deutschland wächst
Dabei sollte das Thema der Geldanlage nicht nur wegen der weiteren Krisengefahr eine herausragende Rolle spielen. Auch der Wohlstand in Deutschland wächst. Die Menschen in Deutschland haben in der Corona-Krise im zweiten Quartal 2020 mehr auf die hohe Kante gelegt und von der Erholung an den Aktienmärkten profitiert. Das Ergebnis: In der Summe waren sie Ende Juni 2020 so reich wie nie. Nach Angaben der Deutschen Bundesbank stieg das Geldvermögen der privaten Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen auf den Rekordwert von rund 6.630 Milliarden Euro. Das waren 253 Milliarden Euro oder vier Prozent mehr als im ersten Vierteljahr 2020. Und: Das Vermögen der privaten Haushalte war Ende September 5,5 Prozent größer als ein Jahr zuvor, zeigt eine neue Studie der Fondsgesellschaft Flossbach von Storch.
Daher ist eine professionelle und gut strukturierte Kapitalanlage unabdingbar, um diese Wertverluste auf mehreren Ebenen zu vermeiden und vorhandenes Vermögen langfristig zu entwickeln. Dabei stehen bestimmte Fragen im Vordergrund: Wo kann ich für mein Investment die besten Erlöse erzielen? Welches Risiko passt zu mir? Und wie reduziere ich die Kosten für meine Kapitalanlage? Das sind die wichtigen Fragen, die in der Beratung beantwortet werden müssen, um daraus ein schlüssiges Finanz- und Anlagekonzept abzuleiten. Das sollte hochindividuell und flexibel sein, und jeder Anleger hat ein anderes Verständnis von Risiko. Der eine kann mehr, der andere weniger Schwankungen wegstecken, bevor er schlaflose Nächte bekommt. Das hat auch etwas mit einer gewünschten Wertentwicklung zu tun – denn jeder Anleger möchte mit seinem Investment Geld verdienen.
Gute Konditionen sind der erste Schritt zu mehr Rendite
Eine gute Möglichkeit, in den Vermögensaufbau einzusteigen, bieten beispielsweise breit aufgestellte Investmentfonds, die den Aktienanteil je nach Risikoneigung zwischen 0 und 100 Prozent gestalten. Professionell gemanagt erbringen diese Fonds spürbare Mehrwerte für Anleger; und wer in ein Produkt mit niedrigen Gebühren investiert, vergrößert seinen Nutzen. Denn jeder weiß: Gute Konditionen sind der erste Schritt zu mehr Rendite. Da die Zahlungen in der Regel über einen Sparplan erfolgen, wird das Vermögen nach und nach aufgebaut. Es steht also regelmäßig frisches Kapital zur Aufstockung der Wertpapierpositionen zur Verfügung. Das verhindert, dass auf einen Schlag eine hohe Summe vielleicht zur falschen Zeit investiert wird.
Um dies einmal in Zahlen zu fassen: Wer 20 Jahre lang Monat für Monat 100 Euro in einen Fonds einzahlt, der durchschnittlich nach Kosten drei Prozent Rendite pro Jahr erwirtschaftet, verfügt später über knapp 33.000 Euro, von denen er selbst 24.000 Euro eingezahlt hat. Der Zinseszins macht es möglich, und drei Prozent jährlich sind auch mit einer eher geringen Risikoneigung durchaus möglich. Die Anzahl der in Deutschland zugelassenen Fonds liegt indes bei mehr als 12.000, davon sind mehr als 8000 für alle Anleger zugänglich, sogenannte Publikumsfonds. Dementsprechend fällt die Auswahl schwer – und so kommt es auf eine seriöse und transparente Beratung an, damit Anleger den richtigen Fonds finden.