Cybervorfälle sind erstmals das wichtigste Geschäftsrisiko für Unternehmen weltweit. Zum neunten Mal hat Allianz Global Corporate & Specialty die Umfrage für das "Allianz Risk Barometer 2020" durchgeführt.
Das "Allianz Risk Barometer 2020" ist Jahr für Jahr ein interessanter Indikator für Unternehmen, mit welchen Risiken sie es zu tun haben können. Für die aktuelle Studie hat Allianz Global Corporate & Specialty eine Umfrage zu den wichtigsten Unternehmensrisiken unter mehr als 2.700 Risikoexperten aus über 100 Ländern durchgeführt.
Das wesentliche Ergebnis: Cybervorfälle sind erstmals das wichtigste Geschäftsrisiko für Unternehmen weltweit. Im Allianz Risk Barometer 2020 verdrängen IT-Gefahren (39 Prozent der Antworten) das Risiko einer Betriebsunterbrechung (37 Prozent der Antworten) auf den zweiten Platz. "Unternehmen weltweit sehen sich mit immer größeren und teureren Datenskandalen, einer Zunahme von Cybererpressung- und Spoofing-Vorfällen, aber auch mit höheren Bußgeldern aufgrund strengerer Datenschutzbestimmungen und Schadenersatzklagen konfrontiert", heißt es. Und Jens Krickhahn, Practice Leader Cyber bei Allianz Global Corporate & Specialty Zentral- und Osteuropa, sagt: "Cybervorfälle verursachen immer größere Schäden. Ransomware-Angriffe richten sich zunehmend gegen große Unternehmen und die Forderungen bei Erpressungen steigen. Vor fünf Jahren ging es um einige zehntausend Euro, heute fordern Hacker immer öfter Millionenbeträge."
Betriebsunterbrechungen mit sicherheitsrelevanten Vorfällen verknüpft
Auch Betriebsunterbrechungen bleiben eine zentrale Herausforderung für Unternehmen: Weltweit rangiert dieses Risiko auf Platz zwei und in Deutschland weiterhin an der Spitze. Die Ursachen hierfür werden immer vielfältiger und reichen von Bränden, Explosionen oder Naturkatastrophen über Ausfälle in digitalen Lieferketten bis hin zu politischer Gewalt, stellt die Studie heraus. Oftmals seien Betriebsunterbrechungen auch mit sicherheitsrelevanten Vorfällen verknüpft: Unternehmen seien zunehmend den direkten oder indirekten Auswirkungen von Unruhen, Aufständen oder Terroranschlägen ausgesetzt. Im vergangenen Jahr eskalierten Massenproteste zum Beispiel in Hongkong, Chile, Bolivien, Kolumbien und Frankreich. Dies führte zu Sachschäden, BU und Umsatzverlusten für lokale und multinationale Unternehmen, da Geschäfte monatelang geschlossen waren, Kunden und Touristen fernblieben oder weil Angestellte aus Sicherheitsgründen nicht an ihren Arbeitsplatz kommen konnten, so weitere Aussagen im "Allianz Risk Barometer 2020".