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Gebühren auf die Bankeinlagen belasten Sparer

Trotz der Strafzinsen parkt die Mehrheit der Deutschen laut Bundesbank aktuell 2,5 Billionen Euro bei Banken auf Tages- und Festgeldkonten sowie auf Sparbüchern. Alternativen wie Aktien oder Aktienfonds können sich lohnen.

Die Zahl der Banken und Sparkassen, die Kunden Strafzinsen für ihre Einlagen aufbürden, ist in den vergangenen Monaten gewachsen. Auch Privatkunden, die weniger als 100.000 Euro auf dem Tagesgeldkonto haben, müssen mitunter mit Verwahrentgelten oder Negativzinsen bei Girokonten rechnen. Das stellt der BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. heraus. Oder anders gesagt: Die Bereitschaft der Banken hat abgenommen, die Belastungen der Negativzinsen alleine zu tragen. Das zeigte bereits vergangenen Winter eine Auswertung der Deutschen Bundesbank. Schon jetzt verlangten immer mehr Geldhäuser als "Verwahrentgelte" getarnte Minuszinsen auch von privaten Anlegern und nicht nur von Firmen. Demnach haben 23 Prozent der Banken einen "negativen volumengewichteten Durchschnittszinssatz" gemeldet.

"Ein Proteststurm der Sparer blieb bisher aus. Trotz der Strafzinsen parkt die Mehrheit der Deutschen laut Bundesbank aktuell 2,5 Billionen Euro bei Banken auf Tages- und Festgeldkonten sowie auf Sparbüchern. Für ihre Ersparnisse können sie dort allenfalls Minizinsen erwarten. Das ist für Sparer bitter. Es macht also Sinn, über Alternativen zum Sparen auf einem zinslosen Konto nachzudenken", so die Aktion "Finanzwissen für alle" der im BVI organisierten Fondsgesellschaften. Daher sollten Sparer für einen Teil der Ersparnisse über Alternativen wie Aktien oder Aktienfonds nachdenken.

Fonds: Anleger können auf einen ganzen Korb an Aktien setzen


Im Unterschied zu niedrig verzinsten Anlageformen bieten Aktien die Möglichkeit des Vermögenserhalts. Aktionäre und auch Anleger in Aktienfonds können vom Wachstum der Unternehmen profitieren. Durch die Dividendenzahlungen lassen Unternehmen die Anleger teilhaben. Statt auf einzelne Aktien zu setzen, bieten aktiv gemanagte Fonds oder auch ETFs die Möglichkeit, dass Anleger auf die Entwicklung eines ganzen Korbs von Aktien setzen können, was die Risiken streut. Eine Stärke von Fondsmanagern ist, die geeigneten Aktien nach Kriterien wie Bilanzkennzahlen und der Bewertung des Geschäftsmodells für das Portfolio auszusuchen.

Das geht natürlich nicht nur mit größeren Einmalanlagen, sondern vor allem mit Sparplänen, die den Einstieg in die Welt der Aktieninvestments mit kleinen, in der Regel monatlichen Summen ermöglichen. Daran sollte auch die Corona-Pandemie mit ihren wirtschaftlichen Auswirkungen nichts ändern. Anleger sollten nicht vergessen, dass Sparpläne eine langfristige Anlage seien. "Sinnvollerweise sollten sie ihn zehn bis 15 Jahre durchhalten. Jetzt auszusteigen oder ihn zu unterbrechen, will wohl überlegt sein - unabhängig davon, ob die Turbulenzen an den Märkten noch drei Monate, ein halbes Jahr oder länger anhalten. Das Durchhaltevermögen wurde in der Vergangenheit in den meisten Fällen mit beträchtlichen Renditen belohnt." Viele Häuser bieten solche Sparpläne mit aktiv gemanagten Fonds, aber auch mit ETFs (passiven Indexfonds) teilweise schon ab Monatsbeträgen von 25 Euro an. Bei einem Sparplan kauft eine Bank oder ein Vermögensverwalter kauft über den Sparplan automatisch regelmäßig für den vereinbarten Beitrag Anteile des ausgewählten Fonds.