In der Elektroindustrie sind viele Unternehmen nicht auf einen Cyberangriff vorbereitet", heißt es beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Eine Cyberversicherung ist daher eine sinnvolle Zusatzversicherung für Unternehmen, die Schäden im Zusammenhang mit Hacker-Angriffen oder sonstigen Akten von Cyberkriminalität absichert.
Das "Allianz Risk Barometer" ist Jahr für Jahr ein interessanter Indikator für Unternehmen, mit welchen Risiken sie es zu tun haben können. Für die aktuelle Studie des Jahres 2020 hat das Versicherungsunternehmen Allianz Global Corporate & Specialty eine Umfrage zu den wichtigsten Unternehmensrisiken unter mehr als 2.700 Risikoexperten aus über 100 Ländern durchgeführt. Das wesentliche Ergebnis: Cybervorfälle sind erstmals das wichtigste Geschäftsrisiko für Unternehmen weltweit. Im "Allianz Risk Barometer 2020" verdrängen IT-Gefahren (39 Prozent der Antworten) das Risiko einer Betriebsunterbrechung (37 Prozent der Antworten) auf den zweiten Platz.
Und auch der GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) stellt heraus: "In der Elektroindustrie sind viele Unternehmen nicht auf einen Cyberangriff vorbereitet." In einer Forsa-Umfrage im Auftrag des GDV gab fast die Hälfte (43 Prozent) der Unternehmen an, weder ein Notfallkonzept noch eine entsprechende Vereinbarung mit ihrem IT-Dienstleister zu haben. "Die fehlende Vorbereitung kann im Ernstfall gravierende Konsequenzen haben, denn die Abhängigkeit von einer funktionierenden IT ist in der Elektroindustrie hoch: 70 Prozent der befragten Unternehmen könnten bei einem Ausfall ihrer IT-Systeme kaum noch arbeiten."
"Angesichts der hohen Abhängigkeit müsste der Mittelstand in der Elektroindustrie viel mehr für den Schutz seiner IT-Systeme tun. Aktuell zeigen sich große Sicherheitslücken, die Cyberkriminelle konsequent ausnutzen", sagt Peter Graß, Experte für Cyberversicherungen im GDV. 20 Prozent der befragten Unternehmen waren bereits Opfer erfolgreicher Cyberattacken, fünf Prozent waren sogar mehrfach betroffen. Infolge der Attacken stünden die meisten Betriebe zeitweise still und hätten Zeit und Geld in die Wiederherstellung ihrer Systeme investieren müssen; teilweise hätten die Unternehmen für ihre gesperrten Daten und IT-Systeme auch Lösegelder gezahlt.
Eine Cyberversicherung ist eine sinnvolle Zusatzversicherung für Unternehmen, die Schäden im Zusammenhang mit Hacker-Angriffen oder sonstigen Akten von Cyberkriminalität absichert. Denn die Auswirkungen auf Unternehmen können erheblich sein - aber die typischen Betriebsversicherungen wie Betriebs- oder Vermögensschadenhaftpflicht decken diese Risiken nur unzureichend ab. Insofern ist die Cyberversicherung heutzutage sozusagen ein Muss. Diese muss aber individuell passen, denn nicht jede Cyberversicherung ist für jedes Unternehmen gleichermaßen geeignet. Ein fachlich versierter Berater wird aber die richtige Police finden und die passenden Absicherungen einbauen, um allen Anforderungen eines Unternehmens - jetzt und in Zukunft - gerecht zu werden.