Fast ein Drittel der deutschen Haushalte verfügen über keinerlei Ersparnisse. Das hat eine Studie der Bank ING Diba ergeben.
Es ist eine Nachricht, die zu denken geben sollte. Unter 13 europäischen Ländern weist Deutschland den zweithöchsten Anteil an Menschen ohne Ersparnisse auf. War es vor einem Jahr noch ein gutes Viertel gewesen, gibt nun fast ein Drittel der Befragten an, dass ihr Haushalt über keinerlei Ersparnisse verfügt. Das hat eine Umfrage der Bank ING Diba ergeben, die Konsumenten in Europa, Australien und den USA zu verschiedenen Themen rund um das Sparen und die Ruhestandsplanung befragt hat. Im europäischen Durchschnitt verfügen 26 Prozent der Haushalte über keinerlei Rücklagen; der Wert stieg leicht von 25 Prozent.
Als Hauptgrund für das Fehlen von Ersparnissen wird überall in Europa mehrheitlich ein zu geringes Einkommen angegeben - in Deutschland sind das 63 Prozent der Befragten ohne Ersparnisse. Mit der Höhe ihrer Ersparnisse stehen deutsche Sparer aber im europäischen Vergleich gut da. 55 Prozent von ihnen sind "zufrieden" oder "sehr zufrieden". Mit Blick auf den Ruhestand gilt: Derzeitige und künftige Ruheständler befürchten gleichermaßen, weniger herauszubekommen, als sie eingezahlt haben. Menschen sorgen in höherem Maße selbst vor, obwohl mit 45 Prozent weit mehr Deutsche den Staat in der Pflicht für die finanzielle Absicherung im Ruhestand sehen als beispielsweise sich selbst oder die Arbeitgeber.
Apropos Ruhestand: Mangelnde Rücklagen sind nicht nur eine Gefahr in Fällen plötzlicher Arbeitslosigkeit oder ähnlicher Schicksalsschläge, sondern auch für die Finanzierung des Alters. Auch wenn in Deutschland traditionell das umlagefinanzierte gesetzliche Rentensystem als Rückgrat der Altersvorsorge angesehen wird, gewinnt die private Vorsorge zunehmend an Bedeutung. Es bietet sich an, staatlich geförderte Form der Altersvorsorge wie die Riester- oder Rürup-Rente mit Wertpapieren und Sachwerte-Investments wie Immobilien zu kombinieren.