Der Wohnort hat großen Einfluss auf die Lebenshaltungskosten und damit den Wohlstand im Alter. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos für die Initiative "7 Jahre länger" des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erstellt hat.
Die Kaufkraft der Renten in Deutschland variiert regional um bis zu 52 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos für die Initiative "7 Jahre länger" des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erstellt hat. Laut der Studie haben 1.000 Euro für Rentner in München - dem teuersten Altersruhesitz - eine Kaufkraft von 760 Euro. Im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster - dem bundesweit günstigsten Wohnort - liegt der reale Wert dagegen bei 1.160 Euro.
"Der Wohnort hat großen Einfluss auf die Lebenshaltungskosten und damit den Wohlstand im Alter", sagt Studienautor Heiko Burret. Teurere Gegenden müssten jedoch nicht zwangsläufig unattraktiver sein, da die Löhne und somit auch die Renten dort tendenziell höher seien als in günstigeren Regionen. "Einbußen beim Lebensstandard drohen überall dort, wo die Alterseinkünfte im Verhältnis zum regionalen Preisniveau sehr niedrig ausfallen", so Burret. Wie hoch die Lebenshaltungskosten nicht nur im Alter sind, können viele Menschen nur grob abschätzen. Hilfe bietet dabei der Lebenskostenplaner auf 7jahrelaenger.de. Das Tool listet die durchschnittlichen Ausgaben der Deutschen für 24 alltägliche Dienstleistungen und Produkte auf und ermittelt die Gesamtausgaben für einen Zeitraum von einem Jahr bis maximal 35 Jahre.
Das ist eine Studie mehr, die deutlich aufzeigt, dass der Ruhestand finanziell abgesichert werden muss. Die Rentenquote in Deutschland sinkt und sinkt und wird in einigen Jahren nur noch rund 40 Prozent des letzten verfügbaren Einkommens betragen. Drei Viertel (76 Prozent) der Deutschen nennen die "finanzielle Situation im Alter" als eines der drei Hauptrisiken für ihre Zukunft, heißt es in einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Ebenso wichtig ist auch, dass Menschen frühzeitig gemeinsam mit einem Berater errechnen, wie hoch ihre Kosten und finanziellen Ansprüche im Alter sind. Erst nach einer eingehenden Berechnung im Sinne einer professionellen Finanzplanung sollten die operativen Schritte in der Vermögensanlage ergriffen werden. Denn dann entsteht ein sinnvolles Konzept für den Aufbau des Ruhestandsvermögens, das Wohnort, Inflation etc. einbezieht.