Nachhaltige Investments, die auf die ESG-Kriterien (Environmental, Social und Governance - also "Umwelt", "Soziales" und "Gute Unternehmensführung") setzen, stehen hoch im Kurs - besonders in Form von ETF, also kostengünstigen, passiven Indexfonds.
ETFs stehen weiterhin in der Beliebtheit bei den Anlegern hoch im Kurs. 138 Milliarden Euro hatten die Deutschen nach einer Statistik des Fondsverbandes BVI bereits vergangenen Sommer in diese passiven Indexfonds angelegt. Auch der Markt für ETFs, die nachhaltige Investment-Strategien abbilden, hat im vergangenen Jahr ein neues Rekordniveau erreicht: Das investierte Vermögen in ESG-ETFs (Environmental, Social und Governance - also "Umwelt", "Soziales" und "Gute Unternehmensführung") am Handelsplatz Xetra stieg auf 23,2 Milliarden Euro. Das sind 217 Prozent mehr als im Vorjahr und entspricht rund drei Prozent des Gesamtvermögens in ETFs, hieß es zu Jahresbeginn bei der Deutschen Börse.
Nachhaltige Geldanlage ist die allgemeine Bezeichnung für ethisch, sozial und ökologisch verantwortliches Investieren. Die Investments ergänzen die klassischen Kriterien der Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um ökologische, soziale und ethische Bewertungspunkte. Deutschlands Privatanleger haben ihre Investments in Nachhaltige Geldanlagen in 2019 von 9,4 auf 18,3 Milliarden Euro gesteigert. Stand Ende 2019 waren insgesamt 269,3 Milliarden Euro in Anlageprodukte investiert, die ESG-Kriterien explizit in den Anlagebedingungen festschreiben.
ESG-Anlagen werden sich nochmals beschleunigen
Mehr als die Hälfte der institutionellen Investoren geht davon aus, dass sie ihre ESG-Investments in den nächsten fünf Jahren mehrheitlich mit Hilfe von passiven Produkten wie Exchange Traded Funds umsetzen werden. So lautet das Ergebnis einer neuen Invesco-Studie. Der Untersuchung zufolge sind zudem mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der institutionellen Investoren überzeugt, dass die COVID-19-Pandemie die Entwicklung und Verbreitung von ESG-Anlagen in den nächsten zwei Jahren nochmals beschleunigen wird.
ESG-ETFs haben laut anderer Invesco-Analysen in Europa, dem Mittleren Osten und Asien, in den letzten fünf Jahren ein starkes Wachstum verzeichnet, und zwar von Juni 2015 bis Ende Juni 2020 von vier Milliarden US-Dollar auf ca. 48 Milliarden US-Dollar angestiegen. Das entspricht laut Invesco einem Anteil von rund fünf Prozent am gesamten verwalteten Vermögen in Europa entspricht.
Gary Buxton, Head of EMEA ETFs and Indexed Strategies bei Invesco, sagt dazu: "Das Angebot an ESG-ETFs wird immer größer. Dadurch erhalten Investoren Zugang zu hervorragenden, kostengünstigen und liquiden Anlageinstrumenten, um das ihren individuellen Bedürfnissen und Präferenzen entsprechende ESG-Engagement umzusetzen. Beispielsweise können sie Unternehmen aus bestimmten Branchen oder mit einem schlechten ESG-Profil ausschließen; alternativ können sie aber auch gezielt in Unternehmen investieren, die bei bestimmten ESG-Themen führend in ihrer Branche sind."