Unregelmäßigkeiten sind im Bitcoin-Business keine Ausnahme, sondern eher die Regel. Darüber berichtet die Neue Zürcher Zeitung mit Verweis auf ein Gutachten des Investmenthauses Bitwise.
Bitcoins erscheinen vielen Menschen als eine sehr interessante Alternative in einer Zeit, in der es an den weltweiten Kapitalmärkten auf und ab geht und bereits die Abschaffung des Bargelds diskutiert wird. Da kommt die Kryptowährung als Zahlungsmittel auf Basis eines dezentral organisierten Buchungssystems gerade recht: Das Bitcoin-Netzwerk basiert auf einer von den Teilnehmern gemeinsam verwalteten dezentralen Datenbank, der Blockchain, in der alle Transaktionen verzeichnet sind. Mit Hilfe kryptographischer Techniken wird sichergestellt, dass gültige Transaktionen mit Bitcoins nur vom jeweiligen Eigentümer vorgenommen und Geldeinheiten nicht mehrfach ausgegeben werden können.
Das klingt so, als sei der Bitcoin fälschungssicher - aber das scheint nur für die Währung an sich zu gelten. Denn Unregelmäßigkeiten sind im Bitcoin-Business keine Ausnahme, sondern eher die Regel. Dies ist insbesondere bei den Umsätzen an diversen Tauschbörsen der Fall: Bei den meisten handelt es sich um Scheingeschäfte, berichtet die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) mit Verweis auf ein Gutachten des Investmenthauses Bitwise. Satte 95 Prozent aller Handelsvolumina an Bitcoin-Börsen sind demnach purer Bluff, zitiert das Fachportal "Fonds professionell" aus der Untersuchung.Und weiter: Statt des von diversen Bitcoin-Brokern im April berichteten Handelsvolumens von insgesamt elf Milliarden US-Dollar machten die tatsächlich abgewickelten Geschäfte laut der Bitwise-Studie auf dem Bitcoin-Markt nur 554 Millionen US-Dollar aus. Die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC betont, dass Gruppen oder Einzelpersonen, die über riesige Mengen an Bitcoins verfügen, den Markt auch dann manipulieren könnten, wenn die Preise nur aus dem Durchschnitt der zehn "sauberen" Börsen errechnet würden, berichtet die NZZ. In einer konzertierten Aktion könne es ihnen gelingen, mehrere Börsen gleichzeitig anzugreifen und zu manipulieren. Daher ist es für Anleger wichtig, sich mit den Möglichkeiten und Risiken von Bitcoin-Investments auseinanderzusetzen und keine möglicherweise teuren Fehler zu begehen.