Die durchschnittliche Haltedauer von Aktien ist laut einer Studie der US-Börse Nyse zwar leicht gestiegen, liegt aber mit weniger als zwei Jahren immer unter dem langjährigen Schnitt.
"Hin und her macht Taschen leer", dieses weise Sprüchlein kennt so gut wie jeder, der sich mit Geldanlage beschäftigt. Kurz gesagt bedeutet das: Wer zu viel in seinem Depot herumwurschtelt und dauernd Wertpapiere kauft und verkauft, riskiert Verluste. Dennoch ist es mit der Geduld von Investoren nicht weit her, wie Handelsstatistiken der US-Börse Nyse zeigen. Demnach ist die durchschnittliche Haltedauer von an der Nyse gehandelten Aktien zuletzt zwar leicht gestiegen, liegt aber mit weniger als zwei Jahren immer unter dem langjährigen Schnitt und erst recht unter dem, was zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts Usus war. Das berichtet das Finanzportal "Fonds professionell".
Reinhard Panse, Chefanlagestratege des Vermögensverwalters HQ Trust, erläutert das folgendermaßen: Das Problem sei die enorme Masse an Informationen, die heutzutage auf Anleger - professionelle ebenso wie private - einströmten. Es gebe mehr Daten, Fakten und Gerüchte, als sie aufnehmen und verwerten können, was zu einem häufigen Blick auf die Anlage führe. Je öfter ein Investor den Kurs seiner Kapitalanlage überprüfe, desto eher entdecke er einen Verlust, werde nervös und verkaufe, sagt Reinhard Panse, für den es aber sinnvoll ist, Aktien langfristig zu halten. "Bei einem aktuellen KGV von elf oder zwölf beträgt der Ertrag acht bis neun Euro pro Jahr. Rechnet man den Zinseszinseffekt mit ein, werden aus 100 Euro nach zehn Jahren mehr als 200 Euro. Bei Staatsanleihen haben Anleger nach zehn Jahren dagegen gerade einmal 2,50 Euro verdient", zitiert "Fonds professionell" den Investmentexperten.