Sebastian Ebert ist Professor der Frankfurt School of Finance und ruft Anleger dazu auf, die Nerven zu behalten, auch wenn dies aktuell schwerfalle.
In der Krise neigen viele Anleger zu Panik. Sie schauen mehrmals am Tag ins Depot und schaudern aufgrund der temporären Kursverluste und der riesigen Schwankungen zwischen historischem Absturz und atemberaubendem Aufstieg. Aber Sebastian Ebert, Professor der Frankfurt School of Finance, rät: "Schauen Sie nicht jeden Tag ins Depot!" Die wilden Kursschwankungen resultieren daraus, dass Investoren nicht wissen, wie massiv die Einnahmen von Unternehmen in der aktuellen Krise schrumpfen werden, sagt Sebastian Ebert im Gespräch mit dem "Handelsblatt", aus dem das Fachmagazin "Fonds professionell" zitiert.
Ebert beschäftigt sich mit dem Herdentrieb an den Finanzmärkten und den Emotionen von Anlegern. Er rät in der aktuellen Situation zu Gelassenheit. Sein Motto lautet daher: "Wenn Sie nicht in der Lage sind, am Börsenmarkt auch mal einen Absturz auszuhalten, dann sind Sie falsch am Platz", sagt er im "Handelsblatt"-Interview. "Wenn ich Aktien kaufe, sollte ich bereit sein, mich auf mindestens zehn bis 15 Jahre als Anlagehorizont einzulassen." In einem solchen Zeitraum hätten sich die Kurse nach vergangenen Abstürzen in aller Regel wieder erholt.
Wichtig ist, dass langfristig orientierte Investoren ihre Strategie jetzt nicht aufgrund der Krise ändern. Selbst wenn man noch im Januar Aktien gekauft habe, werde sich das Investment auf lange Sicht auszahlen, meint Sebastian Ebert. Daher gelte, die Nerven zu behalten, auch wenn dies aktuell schwerfalle. "Anleger sollten jetzt auf keinen Fall zehnmal am Tag ihr Depot checken", mahnt Ebert. "Das bringt nichts und macht nur nervös."